Corona-Beratung in Zeiten der Krise

01. Apr 2020 Kategorie: Leben,

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

die dritte Woche ohne regulären Schulunterricht ist angelaufen. Danach werden noch zwei Wochen Osterferien folgen, in denen wir nicht wie gewohnt Aktivitäten oder gar Reisen nachgehen können, und auch unsere Kontakte sind auf ein Minimum beschränkt. Wie es nach den Ferien weitergeht, hängt von politischen Entscheidungen und der Frage ab, ob es gelingt, die schnelle Ausbreitung von Covid-19 zu bremsen.

Vielleicht ist bei Euch / Ihnen alles ganz entspannt. Die Schulaufgaben werden erledigt, die Familie ist zusammen zu Hause. Jeder hat Zeit für den anderen und auch Zeit für sich selbst. Endlich kann man alles erledigen, wofür sonst oft die Zeit fehlt.

Manchmal kann die viele und ungewohnt freie Zeit aber auch zur Belastung werden. Die Corona-Krise kann Angst und Unsicherheiten erzeugen.

Vielleicht geht es Dir/ Ihnen manchmal so

  • Ich langweile mich und vermisse meine Freunde. Ich bin unausgeglichen und weiß nichts mit mir anzufangen.
  • Bei uns zu Hause sind alle gereizt. Wir gehen uns schnell auf die Nerven und streiten viel mehr als sonst. Dadurch fühle ich mich unwohl.
  • Bisher konnte ich mehrmals in der Woche Mannschaftssport machen. Jetzt kann ich nur noch allein oder zu zweit mit jemandem aus meiner Familie trainieren.
  • Wir haben viele Aufgaben bekommen, aber ich weiß nicht richtig, wie ich diese angehen soll. Ich kann mich nicht gut organisieren und es fehlt mir an Motivation.
  • Es ist alles so ungewiss, was alles noch kommen wird und wie lange die Krise dauern wird. Ich kann gar nichts planen und weiß nicht, wie es für mich weitergehen wird.
  • Meine Prüfungen oder Klassenarbeiten sind verschoben und stehen mir noch bevor. Ich hatte doch schon so gut gelernt und habe Bedenken, alles wieder zu vergessen. Je länger ich warten muss, desto größer werden meine Befürchtungen.
  • Ich habe Angst davor, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Vielleicht wird in meiner Familie jemand arbeitslos und wir werden finanzielle Krisen zu überstehen haben.
  • Corona und die vielen Nachrichten verunsichern mich. Ich habe Sorge, dass Menschen in meinem Umfeld erkranken und sogar sterben könnten.

Wenn solche Gedanken öfter kommen und länger andauern, können sie sehr belastend werden. Das Wichtigste ist, dass man damit nicht alleine bleibt, sondern mit anderen darüber redet. Vielen anderen geht es genauso wie einem selbst. Vielleicht hilft schon das Chatten oder Telefonieren mit guten Freunden oder das gemeinsame Gespräch in der Familie. Wenn aber nicht, darf man sich auch Hilfe holen.

Auch wenn gerade keine reguläre Schule ist, steht Dir / Ihnen das Beratungsteam zur Verfügung. Du kannst / Sie können einfach eine Mail schreiben, um Kontakt aufzunehmen. Gerne können auf diesem Weg dann auch Termine für ein telefonisches Gespräch / Videokonferenz vereinbart werden.

Kontakt
Weitere Anlaufstellen

Es gibt auch eine Reihe von Anlaufstellen, die Dir / Ihnen telefonisch oder über eine Online-Beratung per Mail oder Chat weiterhelfen können. Hier eine kleine Übersicht:

Nummer gegen Kummer

Telefonseelsorge

Regionale Schulberatungsstelle Kreis Minden-Lübbecke

Sozial psychiatrischer Dienst Kreis Minden-Lübbecke

Profamilia

 

Alles Gute für Euch / Sie und Eure / Ihre Familien! Und das Wichtigste: Bleibt / Bleiben Sie gesund!

Das Beratungsteam: Oliver Flesken & Christina Standera