Die Stolpersteine an der ehemaligen Hauptstraße 51

Wir geben der Zukunft ein Gedächtnis

01. Okt 2015 Kategorie: Projekte,

In Porta-Westfalica wurden am Mittwoch, den 23. September 2015, Stolpersteine in Gedenken an acht jüdische Mitbürger, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden, verlegt. Initiiert wurde das Projekt vom Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica. Die weiterführenden Schulen der Stadt, unter anderem auch unser Gymnasium, beteiligten sich allesamt an der Mitgestaltung der würdevollen Gedenkveranstaltung.

Günter Demnig bei der Verlegung der Stolpersteine an der Hauptstraße

Günter Demnig bei der Verlegung der Stolpersteine an der Hauptstraße

Die Stolpersteine, die am Kirchsiek verlegt wurden, erinnern an die Familie Spangenthal, die nach Riga verschleppt und ermordet wurde. An der ehemaligen Hauptstraße 51 wurden 4 Stolpersteine für die Familien Maier und Honi verlegt. Henny Honi starb nach der Deportation bereits im Ghetto in Riga. Ihre Tochter Irmgard Maier sowie die Enkelin Mathel Susi wurden in Ausschwitz ermordet. Nur der Schwiegersohn Justin Maier kehrte nach der Deportation zurück und zog später nach Lohfeld.

Das Projekt der Stolpersteine, welches von Künstler Günter Demnig ins Leben gerufen wurde, soll die Erinnerung an jüdische Mitbürger, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind, wachhalten. Die Steine werden stets an den Orten verlegt, an denen die ermordeten Juden ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatten. Wer die Steine sieht, soll über sie stolpern und sich vor den Toten verbeugen. Damit möchte man mit Bernhard Spellers Worten von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit “der Zukunft ein Gedächtnis geben, da wir bald keine Zeitzeugen mehr haben werden.”

Vom unserem Gymnasium gestalteten drei Schülerinnen der Klasse 9D (Jessica Fink, Nora Thiel und Pia Wehage) die Stolpersteinverlegung an der Hauptstraße mit, indem sie die Biografien der Familie Honi und Maier vorlasen und somit den Lebens- und Leidensweg dieser Menschen erfahrbar machten. Da sich die Schülerinnen insbesondere mit der Geschichte dieser Familie auseinandergesetzt haben, wurde von Seiten des Gymnasiums die Übernahme einer Patenschaft für die 4 Stolpersteine in der Hauptstraße angeregt.