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Römisches Staatsdenken, insbesondere Romidee und Romkritik, gehören zu den obligatorischen Themen des Zentralabiturs. Da Ovid als einziger abiturrelevanter Dichter die Romidee eher aus ironisierender Distanz betrachtet, bot ein Exkurs zu Vergils Aeneis die Gelegenheit, die literarische Auseinandersetzung mit dem teleologischen Geschichtsbild der Römer aus augusteischer Perspektive zu betrachten.
Die Schildbeschreibung der Aeneis (VIII, 625-731) ist hierzu besonders geeignet, da sie auch einen handlungsorientierten Zugang zum Thema ermöglicht. Auf dem Schild, den Äneas von seiner Mutter Venus für den bevorstehenden Kampf mit Turnus erhält, ist die künftige Geschichte Roms dargestellt. Sie reicht von den mythischen Ursprüngen, den Zwillingen Romulus und Remus, bis ins historische Zeitalter des Prinzipats.
Als Orientierung erhielt der Latein-Grundkurs der Q2 die Schildbeschreibung in deutscher Übersetzung inklusive zahlreicher Erläuterungen zu unbekannten Personen oder geographischen Angaben. Form und Gestaltung des Schildes war den vier Gruppen überlassen. Um den Zeitaufwand zu reduzieren, verwendeten die Schülerinnen und Schüler zum Teil Bilder der Ereignisse, zum Teil gestalteten sie, insbesondere die Ornamentik, in Handarbeit.