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Können Papierkraniche Wünsche erfüllen? Ein Mädchen aus Japan glaubte fest daran – und löste damit Großes aus.
1945 warfen die USA im Zweiten Weltkrieg eine Atombombe über Hiroshima ab. Dort lebte Sadako Sasaki, ein kleines Mädchen, das infolge der Atomstrahlen an Blutkrebs erkrankte und mit zwölf Jahren starb – wie viele andere Kinder auch.
Dass viele Menschen sich aber gerade an sie erinnern, hat mit dem Kinder-Friedensdenkmal in Hiroshima zu tun, das eine Bronze-Sadako darstellt, die mit ausgestreckten Armen einen Kranich in die Luft hält. Nach einer japanischen Legende hat nämlich derjenige einen Wunsch frei, der 1000 Papierkraniche faltet. So begann auch die todkranke Sadako zu falten, einen Kranich nach dem anderen mit dem Wunsch „Lass mich gesund werden!“ Ihr Wunsch wurde nicht erfüllt. Die Vögel aber sind geblieben.
Drei Jahre nach Sadakos Tod wurde das Kinder-Friedensdenkmal eingeweiht. Japanische Kinder wollten so die Erwachsenen ermahnen: „Das ist unser Aufschrei. Dies ist unser Gebet: Für Frieden in der Welt“ – so lautet die Inschrift. Kinder aus aller Welt schlossen sich dieser Botschaft an, begannen, Kraniche zu falten und nach Hiroshima zu schicken.
Das geschieht bis heute, denn es gibt es immer noch Kriege, in denen sich Staaten mit gefährlichen Waffen bedrohen wie zurzeit die USA und Nordkorea. So wurden allein im letzten Jahr 14 Millionen Kraniche nach Hiroshima geschickt. Sie alle hängen in Glasvitrinen um die Kuppel der Bronze-Sadako.
Jetzt sind auch 31 Papierkraniche der Klasse 5c auf dem Weg nach Hamburg zur Kinderseite der Zeitung Die Zeit (s. Beitrag in der Ausgabe Nr. 40 vom 28.09.2017, S.83). Von dort aus sollen auf einen Schlag 1000 Kraniche (versehen mit Namen und Wunsch eines jeden Kindes) nach Hiroshima geschickt werden. Ob dann wohl ein Wunsch in Erfüllung geht?