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Mit diesen Worten von Ignatz Bubis appellierten die Schülerinnen und Schüler des Q2-Geschichtsgrundkurses am 21.12.2017 im Rahmen der Stolpersteinverlegung für die Familie Pinkus in Porta Westfalica daran, dass es auch heute noch notwendig ist, an die Verbrechen des Holocausts zu erinnern.
Im Rahmen des Unterrichtes hatten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocausts auseinandergesetzt. Dabei warfen sie auch einen Blick auf das Schicksal des Portaner Juden Otto Windmüller, was ihnen verdeutlichte, dass die Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht irgendwo weit entfernt verübt wurden, sondern auch in Porta Westfalica jüdische Familien traf. Ausgehend von Windmüllers eindrucksvollem Schicksalsbericht und aktuellen politischen Entwicklungen wie etwa der Aussage des thüringischen AFD-Politikers Björn Höcke über das Holocaust-Mahnmal in Berlin stellte sich den Schülerinnen und Schülern die Frage, warum wir auch über 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus den jüdischen Opfern des Holocausts gedenken sollten und müssen. Ihre Überlegungen hielten sie in einer selbst verfassten Rede fest, die sie nun bei der Stolpersteinverlegung hielten.
Bereits zum dritten Mal wurden in Porta Westfalica Stolpersteine in Gedenken an jüdische Mitbürger, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurden, verlegt. Die weiterführenden Schulen der Stadt beteiligten sich auch dieses Mal an der Mitgestaltung der würdevollen Gedenkveranstaltung, die vom Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica initiiert wurde.
Die Stolpersteine wurden für die Familie Pinkus vor dem Haus mit der Hausummer 12 in der Hauptstraße in Hausberge verlegt. Abschließend legten die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums zum Gedenken an die Familie weiße Rosen nieder.
Die Zusammenarbeit mit dem Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Schullebens. Neben der Mitwirkung an Stolpersteinverlegungen hat das Gymnasium im letzten Jahr eine Patenschaft für die Stolpersteine der Familie Maier/Honi und der Familie Spangenthal übernommen. Im Rahmen dieser Patenschaft pflegen und reinigen die 9. Klassen des Gymnasiums bei einer kleinen Gedenkveranstaltung die Steine.
Foto oben: Jonas Roos, Celina Wenzel und Nicola Straeten halten stellvertretend für den Kurs die selbst verfasste Rede.
Hier geht es zum kostenpflichtigen Artikel des Mindener Tageblatts über die Stolpersteinverlegung.