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„Der Hamburger Hafen und die Niederelbe: Wiederkehrende und neue Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie“ – dies war das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge (Universität Hamburg), den die Schülerinnen und Schüler der Geographie-Kurse der Q1 sowie Interessierten der Q2 im Rahmen einer Vortragsreihe der Geographischen Gesellschaft zu Hannover besuchten. Begleitet wurden sie von Berthold Korte, Alexander Muntschick, Dirk Schnieder, Pierre Seidel und Jennifer Seubert.
Nach einem Abstecher in die adventliche Altstadt von Hannover gab es abends dann endlich für die mit Schreibblock und Stift ausgestatteten Portaner Jugendlichen die Möglichkeit, Uni-Luft in einem Hörsaal der Leibniz Universität zu schnuppern. Vielleicht ein Vorgeschmack auf ein zukünftiges Studium?
Den inhaltlichen Schwerpunkt der multimedial unterstützten und anschaulich präsentierten Vorlesung bildete als „roter Faden“ die Elbe. So ging der Referent zunächst auf die deutliche Bedeutungszunahme der Containerschiffe ein, die die 100 km von der Nordsee entfernt gelegene Freie und Hansestadt Hamburg vor Herausforderungen stellt, wobei insbesondere die Vertiefung der Elbe zu erwähnen ist. Aber auch zunehmende Überkapazitäten in der Containerschifffahrt und weitere Mitbewerber der Nordrange wie die Häfen Rotterdam oder Antwerpen stellen den Hafenstandort Hamburg vor Herausforderungen.
Neue Geschäftsfelder wie der Hafen als Event, Kreuzfahrttourismus oder die weitere Entwicklung der Stadt am Fluss stellen neueste Tendenzen dar. Der Hamburger Hafen veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte sehr. Vom mittelalterlichen Stadthafen über Expansionen im 19. und 20. Jahrhundert, dem Rückzug des Hafens aus der Stadt aufgrund von fehlenden Expansionsmöglichkeiten Ende des 20. Jahrhunderts elbabwärts bis zur Revitalisierung der Wasserkante zu Beginn des neuen Jahrtausends. Die Hafencity als neuer, moderner Stadtteil mit der besonderen Attraktion Elbphilharmonie ist ein europaweit einzigartiges Projekt des städtischen Strukturwandels. Aber auch zunehmende Umweltbelastungen durch Emissionen der Schiffe beeinträchtigen die Elbe und ihre Umgebung. Inwieweit durch Green Shipping (klimaverträgliche Seefahrt) mit Energieträgern wie Flüssiggas oder einer Renaturierung von Teilen des Elbufers die Lebensbedingungen am Strom verbessert werden können, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Der Vortrag wurde im Unterricht von den Schülerinnen und Schülern reflektiert. Exkursionen zu Vorträgen der Geographischen Gesellschaft zu Hannover sind ein fester Bestandteil des Erdkundeunterrichts in der Oberstufe am Gymnasium Porta Westfalica.