Geographen informieren sich an der Uni Hannover über Hunger in der Welt

13. Dez 2017 Kategorie: Erdkunde, Geographie-Unterricht, Exkursionen,

„Die Geographie des Hungers und der Welternährung“ – dies war das Thema des Vortrags von Ministerialdirigent Dr. Stefan Schmitz (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), den die Schülerinnen und Schüler von Erdkunde-Kursen der Q1 im Rahmen einer Vortragsreihe der Geographischen Gesellschaft zu Hannover besuchten. Begleitet wurden sie von Berthold Korte, Alexander Muntschick und Jennifer Seubert.

Nach einem Abstecher in die vorweihnachtliche Innenstadt von Hannover gab es abends dann endlich für die mit Schreibblock und Stift ausgestatteten Portaner Gäste die Möglichkeit, Uni-Luft in einem Hörsaal der Leibniz Universität zu schnuppern.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der mit zahlreichen Multimediafolien unterstützten und so anschaulich präsentierten Vorlesung bildete das Thema Hunger als größtes Gesundheitsrisiko weltweit. In diesem Zusammenhang ging der Referent auch auf verschiedene Formen der Fehlernährung ein. Wenn auch weltweit die Hungerkatastrophen zurückgehen und Staaten wie China kaum noch von Hunger betroffen sind, gibt es doch zahlreiche Länder wie z. B. Äthiopien, Somalia, Südsudan oder Jemen, in denen die Ernährung der Bevölkerung in vielen Landesteilen nicht mehr gesichert ist. Kriege und Dürren sind hier die Hauptursachen. Auch gibt es Regionen in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen parallel Über- und Mangelernährung zu beobachten sind, einseitige Speisepläne existieren sowie eine geschlechtsbezogene Bevorzugung bei der Essensverteilung zu Hause eine Rolle spielt. Allerdings leben 80 % der Hungernden in Frieden. Es muss hier von einer strukturellen Armut gesprochen werden. Bestandteile eines nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystems wären z. B. eine Entwicklung von ländlichen Räumen, eine gerechtere Landverteilung, eine Überwindung der Benachteiligung von Frauen, eine Sicherung der Ernährung in Krisenzeiten sowie der Schutz von Ressourcen. Diese in der Praxis zu erreichen, ist eine Herausforderung für die Zukunft. Zumal aufgrund von „Nachernteverlusten“ immer noch ein Drittel der weltweit erzeugten Nahrungsmittel verloren geht oder verschwendet wird.

Der Vortrag wurde in der folgenden Unterrichtsstunde von den Schülerinnen und Schülern reflektiert. Exkursionen zu Vorträgen der Geographischen Gesellschaft zu Hannover sind fester Bestandteil des Erdkundeunterrichts in der Oberstufe.