Geschichte

 „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“
(Richard von Weizsäcker, Rede am 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag)

Wir als Fachschaft Geschichte am GymPW sehen es als unsere zentrale Aufgabe an, die Schülerinnen und Schüler diesen Blick in die Vergangenheit werfen zu lassen, um ihre Gegenwart verstehen zu können. Nur wer die Vergangenheit zu deuten lernt, kann seine Gegenwart bewältigen und die Zukunft gestalten.

Der Geschichtsunterricht am GymPW möchte den Schülerinnen und Schülern aufzeigen, „wie menschliche Gesellschaften entstanden sind, wie diese sich in […] Zeit und Raum entwickelt haben und welche Entwicklungsprozesse bis in die Gegenwart hineinwirken, gesellschaftliche Verhältnisse prägen und dadurch Urteilen und Handeln der Menschen sowie ihr Planen in die Zukunft beeinflussen“ (Kernlehrplan Geschichte (G8), NRW). Dieses Wissen stellt somit die grundlegende Voraussetzung für ein verantwortungsbewusstes Leben und Mitwirken in unserem demokratisch verfassten Gemeinwesen dar. Damit leistet das Fach Geschichte einen unverzichtbaren Beitrag zur politischen Bildung.

Wie erreichen wir dieses Ziel? 

Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Geschichtsunterricht am GymPW lebendig und vielfältig. Das bloße Lernen von Zahlen, Daten und Namen würde den Geschichtsunterricht überflüssig machen, denn schließlich hat man über „Google“ und „Wikipedia“ heutzutage Zugriff auf mehr Informationen, als ein einzelner Mensch jemals wissen kann.

Um den Geschichtsunterricht am GymPW tatsächlich lebendig und vielfältig zu gestalten,

  • fördern wir verschiedene Kompetenzen (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Handlungskompetenz und Urteilskompetenz),
  • beziehen wir außerschulische Lernorte mit ein (z.B. Exkursion der 6. Klassen zum Museum Hameln, Stolpersteinverlegungen in Porta Westfalica, Kursfahrt des Leistungskurses Geschichte),
  • nutzen wir Kooperationen mit außerschulischen Partnern (z.B. Zeitzeugengespräche mithilfe des Seniorenbeirates Porta Westfalica, Projektarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica)
  • bieten wir die Gelegenheit zur Teilnahme an Geschichtswettbewerben,
  • arbeiten wir fächerübergreifend und
  • bieten wir besonders Interessierten im Wahlpflichtbereich das Fach Geschichte bilingual an.

Das Fach Geschichte wird am GymPW in der 6., 8. und 9. Jahrgangsstufe zweistündig unterrichtet. In der Oberstufe erfreut sich das Fach großer Beliebtheit. So ist in den letzten Jahren neben den Grundkursen in der EF und der Qualifikationsphase regelmäßig ein Leistungskurs in der Q1 und Q2 zustande gekommen.

Aktuelle Beiträge

Stolpersteine putzen und damit Erinnerung an jüdische Familien wachhalten

Das war  das größte Anliegen der Schüler*innen aus zwei neuten Klassen. So putzten sie zehn Stolpersteine, für die das Gymnasium eine Patenschaft übernommen hat und erinnerten dadurch mit der Lehrerin Jasmin Steinborn sowohl an die Schicksale der Familien, die in Todeslager gebracht wurden als auch an die drei Konzentrationslager, die es selbst an der Porta Westfalica gab. (mehr …)

Am Volkstrauertag gedenken wir der Opfer des Krieges

Der Volkstrauertag ist bald 100 Jahre alt.

Ursprünglich durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die vielen Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges eingeführt, gedenken wir an diesem Tag nicht nur der Opfer beider Weltkriege, sondern auch der Opfer aktuell herrschender Gewalt.

 

In diesem Gedenken haben sich die SchülerInnen des Geschichts-Zusatzkurses der Q2 mit dem Tag beschäftigt und ihre Gedanken eindrucksvoll zu Papier gebracht. Hier befindet sich eine kleine Auswahl der Beiträge.

 

 

 

Bild: Montana Glemnitz, Q2

6c: Führung durch Stollen im Jakobsberg

Durch beeindruckende Höhlen-Schluchten und riesige, aus Steinen gemauerte Tanks wurden die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c am 28.6.2019 von Ortsheimatpfleger Herbert Wiese geführt, als sie den ehemaligen Nazi-Stollen „Dachs 1“ im Jakobsberg besichtigten. Sie waren beeindruckt von der gigantischen unterirdischen Anlage, in die die Nazis ab 1944 Teile ihrer Rüstungsproduktion verlagert hatten und Zwangsarbeiter bis zum Tode ausbeuteten.

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J6 auf den Spuren der Hamelner Stadtgeschichte

Am Dienstag, dem 26. Juni 2018 tauchten die 6. Klassen ins Mittelalter ein. Im Rahmen einer Exkursion Geschichte erkundeten sie unter fachkundiger Führung die Altstadt von Hameln. Dort begegneten sie immer wieder der Sage vom Rattenfänger von Hameln, weltweit bekannt geworden durch die Version der Brüder Grimm. Deutlich herausgearbeitet wurden dabei die historisch belegbaren Elemente, die sich um die Sage ranken. So konnten die Schülerinnen und Schüler z. B. einer Inschrift des sogenannten „Rattenfängerhauses“ Informationen entnehmen und historisch deuten: Am 26. Juni 1284 sollen 130 „Hämelsche Kinder“ aus der Stadt ausgezogen und verschwunden sein. Die Tatsache, dass bis heute historisch nicht genau belegt werden konnte, aus welchen Gründen dies geschah und welches Schicksal die Kinder hatten, hinterließ durchaus Eindruck bei der jungen Besuchergruppe. (mehr …)

„Wir müssen uns alle der Geschichte stellen.“ – Stolpersteine für Fam. Pinkus

Mit diesen Worten von Ignatz Bubis appellierten die Schülerinnen und Schüler des Q2-Geschichtsgrundkurses am 21.12.2017 im Rahmen der Stolpersteinverlegung für die Familie Pinkus in Porta Westfalica daran, dass es auch heute noch notwendig ist, an die Verbrechen des Holocausts zu erinnern.

Im Rahmen des Unterrichtes hatten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocausts auseinandergesetzt. Dabei warfen sie auch einen Blick auf das Schicksal des Portaner Juden Otto Windmüller, was ihnen verdeutlichte, dass die Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht irgendwo weit entfernt verübt wurden, sondern auch in Porta Westfalica jüdische Familien traf. Ausgehend von Windmüllers eindrucksvollem Schicksalsbericht und aktuellen politischen Entwicklungen wie etwa der Aussage des thüringischen AFD-Politikers Björn Höcke über das Holocaust-Mahnmal in Berlin stellte sich den Schülerinnen und Schülern die Frage, warum wir auch über 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus den jüdischen Opfern des Holocausts gedenken sollten und müssen. Ihre Überlegungen hielten sie in einer selbst verfassten Rede fest, die sie nun bei der Stolpersteinverlegung hielten. (mehr …)